Kopfschütteln …
Die gestern deutlich gewordene Situation an der Bundesspitze der CDU lässt einen kopfschüttelnd zurück. Mein Eindruck: Dilettantismus pur, Kopflosigkeit, strategisches Unvermögen und daneben noch die Unfähigkeit, mit Partnern, aber auch Kontrahenten zielorientiert zu kommunizieren. Man fasst es nicht!
Wo sind die Köpfe, die vergleichbar den Persönlichkeiten der Vergangenheit agieren können?
Beispiel Gespräch mit der Linksfraktion: Niemand wird Konrad Adenauer vorwerfen können, ein „Kommunistenfreund“ gewesen zu sein. Dennoch hat er ausweislich seiner Memoiren in der ersten Legislaturperiode des Bundestages sich auch mit dem Chef der KPD, Renner, ausgetauscht und beider Verhältnis war von persönlicher Achtung und Respekt geprägt. Und heute? Sowohl Merz als auch Spahn verweigern lt. ihrer eigenen Bekundungen selbst ein informelles Gespräch mit den Linken - man erinnere sich: als die Linke bei der Kanzlerwahl zur Unterstützung benötigt wurde, waren es nicht Merz oder Spahn, die Kontakt aufnehmen konnten, sondern dem Vernehmen nach Dobrindt, der eine Handynummer hatte und dann aushalf.
Beispiel Überblick in der Fraktionsarbeit: anscheinend war Spahn völlig aus der Spur geworfen, als er erkennen musste, dass die eher routinemäßige Abstimmung über den einstimmigen Vorschlag des Richterwahlausschusses danebengehen würde. Ist er nicht in der Lage, Tendenzen und Meinungsbilder in der von ihm geführten Fraktion zu erkennen und rechtzeitig aufzugreifen? Einem Rainer Barzel wäre das nicht passiert - und das einzige Mal, als ihn diese Situation dann doch ereilte, war der Grund eine Geheimdienstaktion der Stasi.
Beispiel Fehlleistungen der Bundestagspräsidentin: Julia Klöckner hat in ihrer kurzen Amtszeit bereits mehrfach spektakuläre Entscheidungen getroffen (z.B. Regenbogenflagge), die an ihrer Fähigkeit zweifeln lassen, zwischen „wichtig“ und „unwichtig“ zu unterscheiden. Ihre Souveränität als Bundestagspräsidentin lässt sehr viel zu wünschen übrig und ist auf die Dauer geeignet, nicht nur sie selbst als Person, sondern auch ihr hohes Amt zu beschädigen. Man wünscht sich eine Persönlichkeit vom Schlage einer Rita Süßmuth zurück!
Beispiel konzeptionelle Kompetenz eines Generalsekretärs: der ansonsten gerne und laut sprechende Carsten Linnemann scheint in dieser Woche komplett in der Versenkung verschwunden zu sein. Dabei ist es doch die vornehmste Aufgabe eines Generalsekretärs, als „Frühwarnsystem“ seines Vorsitzenden jederzeit im Detail strategisch relevante Folgen des Handelns seines Vorsitzenden zu analysieren und ihm Hinweise und Ratschläge für sein politisches Agieren zu geben. Dass dabei nicht immer nur „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrschen kann, liegt in der Natur der Sache. Daher ist es umso wichtiger, dass Vorsitzender und Generalsekretär eng kommunizieren und sachorientiert diskutieren. Ob dies zwischen Merz und Linnemann so geschieht ist zumindest nicht erkennbar. Ich behaupte jedenfalls: Generalsekretäre vom Schlage eines Kurt Biedenkopf oder Heiner Geißler hätten die Schlappe dieser Woche nicht unwidersprochen so geschehen lassen und aktiv an einer Abwendung gearbeitet.
Ich konstatiere: die Union befindet sich derzeit an ihrer Spitze in einer Situation der Mittelmäßigkeit - und das zu einer Zeit, in der unser Land sowohl von außen (Krieg in der Ukraine, Gaza-Konflikt, Zentrifugaltendenzen in der EU, Trumps Irrationalitäten) als auch von innen (Rechtsextremismus und Aktivitäten von Putins 5. Kolonne) unter massivem Beschuss steht. Die unzweifelhaften Erfolge Merz‘ in den ersten Wochen seiner Amtszeit mit der Schaffung der beiden Sondervermögen gehen inzwischen schon wieder unter in politischen Unzulänglichkeiten, die auf Ungeschicklichkeiten und das Fehlen emotionaler Intelligenz zurückzuführen sind. Politik ist eben mehr, als auf einer Registrierkasse darstellbar ist, und hier zeigen sich die Defizite wie in einem Brennglas.
Was gäbe ich darum, jemanden wie Kohl an der Stelle Merz‘ zu wissen, Barzel statt Spahn, Süßmuth statt Klöckner, Geißler statt Linnemann!
Aber wir können uns die Menschen nicht backen - umso wichtiger, dass die Union endlich wieder Tritt fasst, will sie nicht das Schicksal anderer europäischer christdemokratischer Parteien erleiden.
Und wenn dazu gehört, ihrem Amt nicht gewachsene Personen an der Spitze (neudeutsch: Nichtperformer) auszuwechseln, dann muss das eben geschehen!
Christoph Brodesser hat dies geteilt.
Spahn beweist zunehmend seine Nicht-Eignung für das Amt als Fraktionschef der Unionsfraktion. Ihm fehlt aus meiner Sicht ein wesentliches Element für diese Rolle, nämlich emotionale Intelligenz.
Der erste Fraktionschef der Union, der mir aus meiner frühen Jugend aus Zeiten einer großen Koalition in Erinnerung geblieben ist, ist Rainer Barzel aus Paderborn, also auch ein Westfale. Auch Barzel hatte Ecken und Kanten und war nicht unumstritten - das muss ein Fraktionschef auch nicht sein. Aber wenn man die Bilder „Barzel“ und „Spahn“ nebeneinander legt, kann man unschwer erkennen, wie weit wir abgestiegen sind - das Ergebnis kann man inzwischen Tag für Tag erleben.
Eigentlich kann man nur hoffen, dass die Münsterland-CDU diesem unwürdigen Treiben möglichst bald ein Ende setzt! Spahn beschädigt sonst nicht nur die Parlamentsarbeit der Union im Bundestag, sondern gefährdet auch die Chancen der CDU und ihrer Bürgermeisterkandidaten bei der anstehenden Kommunalwahl - und auch Hendrik Wüst dürfte „not amused“ darüber sein, dass Spahns äußerst ungeschicktes (wenn man keine stärkere Vokabel nutzen möchte) Agieren sein erfolgreiches Regierungshandeln in NRW immer wieder in der Außendarstellung durchkreuzt!
Bedrückender Alptraum in hochsommerlicher Siesta …
Insgeheim erwartete ich eine Antwort, die sich irgendwie im Interessenbereich unseres gerne seinen Außenminister überspielenden „Außenkanzlers“ bewegen würde, etwa im Komplex „Ukrainekrieg“ oder „Naher Osten“ oder „Annektionsgelüste Trumps gegenüber Grönland und Kanada“, vielleicht noch der Finanzpolitik oder den Bestrebungen, das Hochsauerland zu einem eigenen deutschen Bundesland mit seinem Geburtsort Brilon als Hauptstadt zu machen - aber weit gefehlt: die Antwort, gegeben von einer hitzeangepasst kleidungsmäßig an die Pythia in Delphi erinnernden Person, ging in eine ganz andere Richtung! Der größte Fehler Merz‘ sei es gewesen, eine frühere Managerin aus der Fossillobby zur Wirtschaftsministerin gemacht und dann nicht dagegen eingeschritten zu sein, als diese durch eine Kehrtwende weg von den erneuerbaren Energien hin zur erneuten Förderung der Energiegewinnung aus Gas und Erdöl sowohl die weitere rasante Erwärmung Deutschlands und Mitteleuropas massiv gefördert als auch deutsches und europäisches Geld für den Einkauf dieser Rohstoffe den autokratischen Regimes in Russland, dem Iran und den Ölscheichtümern mit vollen Händen in den Rachen geworfen habe. Als dann irgendwann erkannt worden sei, dass dies ein massiver Irrweg sei, sei es zu spät gewesen: die Länder, an die diese Wirtschaftsministerin die deutschen Patente und Industrieunternehmen verschleudert habe, um mit dem Erlös weiterhin Öl und Gas kaufen zu können, hätten sich von dem energetisch immer rückständiger werdenden Deutschland mehr und mehr abgewendet und es irgendwann nur noch als Personalressource für Wanderarbeiter gesehen, die in den mit erneuerbaren Energien aus Windkraft und Sonnenlicht arbeitenden Nachbarstaaten Nordafrikas und Skandinaviens viele Monate im Jahr unter ärmlichsten Bedingungen als schlechtbezahlte Erntehelfer Erdbeeren und Tomaten pflücken und Spargel stechen müssten, der dann in den Küchen der Länder in Südostasien landet.
In meinem Traum lauschte ich gebannt, versteckt hinter dem Vorsprung einer zerborstenen Mauer, in dem Bestreben, noch mehr zu erfahren, aber dann klapperte anscheinend der Briefkastendeckel neben unserer Haustür und ich wurde jäh aus meiner Siesta geschreckt, gerade rechtzeitig, um zu dem Mittwochsbesuch unseres kleinen Enkels wieder hinreichend wach zu sein.
Aber nun treibt mich ein Gedanke um: würde es tatsächlich so sein, dass mein Enkel dann, wenn er Mitte Zwanzig sein würde, in einer so wenig lebenswerten Welt leben müsste wie sie mir in meinem nachmittäglichen (Alp-)Traum vor Augen gekommen ist?
Oder würde es uns als Gesellschaft Mitteleuropas gelingen, das Steuer noch rechtzeitig herumzuwerfen?
Ich bin in großer Sorge!
Übrigens fällt mir gerade ein: ich muss den Briefkasten noch leeren.
Sind steigende Wohnkosten in Wirklichkeit nicht eher steigende Energiekosten?
Landauf-landab wird über die exorbitant steigenden Kosten für das Wohnen geklagt - durchaus zu Recht, wenn man die Gesamtbelastung betrachtet. Spätestens dann aber, wenn diese Klage in eine An-Klage gegen die Vermieter umschlägt, die angeblich „den Hals nicht vollkriegen können und ständig die Miete steigern“, lohnt es sich, den Sachverhalt differenzierter zu betrachten (N.B.: Ich bin kein Vermieter, aber am Sachverhalt interessiert). Und dabei zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes Erstaunliches: die Nettokaltmieten, also der Betrag, der dem Vermieter kostenunabhängig zufällt, sind keineswegs überproportional angestiegen, sondern seit 2000 sogar hinter der allgemeinen Inflation zurückgeblieben - während die Inflation 62% ausmachte, betrug die Steigerung der Kaltmieten nur 40% und sind daher inflationsbereinigt anscheinend sogar um ein Drittel günstiger geworden. Auch bei den vom Vermieter zu verantwortenden Betriebskosten zeigt sich ein ähnlicher Effekt, wenn auch nicht ganz so stark: hier betrug die Steigerung 54%, blieb also ebenfalls noch hinter der allgemeinen Inflation zurück.
Woher kommen also die durchaus hohen Steigerungen der Wohnkosten? Die Antwort gibt ein Blick auf die Kosten für Strom und weitere Haushaltsenergie, i.a. also Öl und Gas: hier erkennen wir Steigerungen von 175% für Strom und sogar 205% für andere Haushaltsenergieen! Die Verteuerung des Wohnens ist also in Wirklichkeit eine Verteuerung insbesondere des Heizens!
Bevor also die Vermieter für die Wohnkostensteigerungen „gegeißelt“ werden, sollte daher besser der Blick auf diejenigen gerichtet werden, die immer noch dafür sorgen, dass Mieterinnen und Mieter mit ihren Heizkosten hauptsächlich die Erdöl und Erdgas produzierenden Länder mit immer neuem frischem Kapital versorgen - und dabei ganz nebenbei durch den Einkauf dieser fossilen #Gewaltenergien Kriege und Konflikte anheizen, die mit diesem Geld finanziert werden. Die fossilen Heizenergieversorger, die Produzenten von Strom aus fossilen Brennstoffen sind nämlich diejenigen, die diesen nicht nur moralisch fragwürdigen, sondern insbesondere auch für Wohnungsmieter wirtschaftlich negativen Effekt zu verantworten haben - und nicht zuletzt auch unsere Bundesfinanzminister ungeachtet derer jeweiligen politischen Couleur, die, anstatt umzusteuern und erneuerbare #Friedensenergien zu fördern, lieber Stromsteuern, Gassteuern, Leitungsbenutzungsentgelte und viele andere Spielarten des „den-Leuten-das-Geld-aus-der-Tasche-ziehens“ einführen und in ihre Kasse leiten, aus der sie dann - Achtung, Treppenwitz! - via Wohn- und Bürgergeld wieder milde Gaben ausschütten, um die zu hohen Wohnkosten erträglicher zu machen.
Die Statistik macht es sichtbar: hätte Deutschland 🇩🇪 seinen Anfang des Jahrtausends vorhandenen technologischen Vorsprung bei den Erneuerbaren tatsächlich genutzt und nicht ausgebremst, könnten wir möglicherweise heute ähnlich dastehen wie es die Skandinavier bereits erfolgreich vormachen: weitgehend Beheizung und (bei Hitze wie heute ebenfalls wichtig!) Klimatisierung von Wohnräumen durch Wärmepumpentechnik, niedriger Strompreis (und nicht wie heutzutage höchster Strompreis der EU), Elektromobilität - und dadurch weitgehende energetische Unabhängigkeit von Terrorregimes wie Putins Russland und den arabischen und iranischen Öldespoten.
Ich bin mir sicher: noch können wir das notwendige Umsteuern schaffen, um uns aus eigener Kraft mit Hilfe unserer eigenen industriellen Basis von den fossilen #Gewaltenergien zu befreien und auf erneuerbare #Friedensenergien zu setzen - aber: das Fenster schließt sich! Wenn wir nicht bald in dieser Hinsicht Tempo machen, werden wir den Anschluss verlieren und auf den Status von Bittstellern zurückfallen. Was dies für unsere Volkswirtschaft bedeuten würde, kann sich sicherlich jeder lebhaft ausmalen!
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Weitere Infos auf der Siebleber Homepage:
siebleben.de/ereignisse/sieble…
#Gotha #Siebleben #Dorffest #Sommerfest #Veranstaltungshinweis
Wir müssen weg vom „Kästchendenken“!
Die Überlegungen unseres neuen Außenministers Wadephul, die Verteidigungsausgaben Deutschlands auf 5% des BIP zu steigern, haben zunächst „erschrecktes Erstaunen“ ausgelöst, weil meistens die weiteren Gedanken nicht mehr gehört worden sind. Wadephul möchte nämlich auch andere Infrastrukturinvestitionen durchaus in diesen Wert mit einbezogen wissen - und das finde ich gut und richtig!
Die sanierte Autobahnbrücke, die dann auch wieder tonnenschwere Militärfahrzeuge tragen kann, ist nämlich nicht nur von ziviler Relevanz, um Lkw oder Urlauberautos eine freie Fahrbahn zu bieten, sondern erleichtert auch den militärischen Nachschub. Die reaktivierte oder ausgebaute Eisenbahnlinie kann nicht nur Militärzüge aufnehmen, sondern auch eine Lösung für den alltäglichen Stau im Berufsverkehr schaffen. Das Krankenhaus, das über eine verbesserte Bettenkapazität verfügt, hilft nicht nur den Patienten aus der Umgebung, sondern stellt auch wichtige rückwärtige Infrastruktur des Militärsanitätsdienstes dar. Die Zivilschutzeinheit, die endlich die seit Jahren versprochene Ergänzungsausstattung vom Bund geliefert bekommt, kann damit nicht nur im Verteidigungsfall, sondern auch bei zivilen Katastrophen, Hochwassern, Stromausfällen und Hitzesituationen besser helfen. Und der Aufbau alternativer Energieversorgungssysteme mit „Friedensenergien“ aus Sonnenlicht und Wind schafft die Voraussetzung, auf „kriegerische“ fossile Energieträger wie Öl, Gas und Uran zunehmend verzichten zu können, die bisher hauptsächlich den „Problemstaaten“ Saudi-Arabien und Russland die Kriegskassen gefüllt haben, mit denen sie die Destabilisierung der Welt finanzieren konnten.
Bislang wurden solche Vorkehrungen penibel differenziert betrachtet - nur nicht den Nutzen für militärische Lagen betonen, sondern nur für zivile Ereignisse, denn seit 1990 war ja in der Wahrnehmung mancher Politiker der ewige Friede ausgebrochen, „der Mensch ist gut und die Welt ist schön“, wie schon die Humanisten der Renaissance fälschlich glaubten, bis ihnen spätestens der große europäische Krieg von 1618 bis 1648 diese Illusion abhanden kommen ließ. Unsere Bundeswehr wurde in entfernten Ecken des Bewusstseins versteckt, die Wehrpflicht ausgesetzt und Militär eigentlich nur noch als notwendiges Übel für den Brunnenbau weit weg hinter Gebirgen und Wüsten gesehen. Es ist gut, dass der russische Überfall auf die Ukraine diese Illusion begraben hat - dass dafür aber erst viele Tausend Menschen in der Ukraine ihr Leben lassen mussten, ist ein himmelschreiender Skandal, der nicht zuletzt auch damit zu tun hat, dass wir unsere Abschreckungsfähigkeit schrecklich vernachlässigt und dem russischen Diktator und imperialistischen Kolonialisten Putin vermittelt hatten, er könne ohne großes Risiko diesen Raid wagen.
Ja, fast alles, was wir zur Sicherstellung unserer Infrastrukturen investieren, hat nicht nur zivile, sondern auch militärische Relevanz und führt dazu, uns wieder mehr abwehrbereit zu machen und potentiellen Angreifern die Lust zu nehmen, an uns ihr Mütchen zu kühlen. Und daher ist Wadephuls Gedanke - wohl im Einklang mit den anderen NATO-Außenministern - völlig richtig: wenn wir den „Doppelnutzen“ solcher Ausgaben vernünftig und realistisch betrachten, dann ist eine Zielvorstellung von „5% des BIP für die Verteidigung“ plötzlich nicht mehr unrealistisch oder gar utopisch, sondern ein wesentlicher Punkt dafür, unser Land auf Dauer zukunftsfähig zu halten.
Wir müssen eben einfach mal aufhören, immer nur in „Kästchen“ zu denken!
Christoph Brodesser hat dies geteilt.
Stell Dir vor, wir sind im Krieg, und wir erkennen es nicht
Man stelle sich dazu einmal vor, dass es […] über Wochen verteilt in Deutschland zu multiplen, offenbar mutwillig herbeigeführten großflächigen Waldbränden, Cyberangriffen auf das Bahn- und Energienetz, Störungen der Satellitenkommunikation und vermeintlichen „Unfällen“ mit Todesfolge von Funktionsträgern in Verwaltung und Bundeswehr sowie einzelnen Drohnenangriffen auf Chemieanlagen, einschließlich Toten und Verletzten, kommt. Man stelle sich dann vor, Russland führt im selben Zeitraum eine plötzliche Großübung von Streitkräften in Belarus durch, in direkter Grenznähe zu Litauen, verbunden mit nuklearen Drohungen. Man stelle sich weiter vor, diese Drohungen werden mit dem angeblichen Test einer nuklear bestückbaren Trägerrakete in der Ostsee knapp außerhalb der deutschen Territorialgewässer verknüpft und mit Seeaktivitäten entlang kritischer Unterwasserinfrastruktur untermauert. Undenkbar?
(Philipp Lange, Bundesakademie für Sicherheitspolitik, in: Arbeitspapier
Noch nicht Krieg, aber auch nicht Frieden - Drei Impulse für die nationale Wehrhaftigkeit und Resilienz
Deutschland muss sich als strategische Drehscheibe der NATO gegen Sabotage, Spionage und weitere hybride Angriffe wappnen.Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Christoph Brodesser hat dies geteilt.
Die AfD ist nicht wegen schlechter Politik anderer Parteien groß geworden. Diese Mär ist zwar leider in die allgemeine Kommunikation übergegangen und wird von sehr vielen Politikern und Medien immer wieder behauptet, ist aber falsch. Sie ist eingeredet.
Die Desinformation durch Social Media, Springer-Presse und NIUS nahm in Deutschland exakt damals richtig Fahrt auf, als sich die Grünen im Bundestagswahlkampf 2021 als erste und lange einzige gegen Putins Kriegsaggression und die Abhängigkeit von russischer Energie positionierten; sie hatte deshalb anfangs auch die Grünen als Hauptzielscheibe, später alle demokratischen Parteien.
Seitdem findet ungehindert eine anti-europäische Destabilisierung durch pro-russische Angstschürerei und ein Aufbringen unserer Bevölkerung gegen die eigenen, demokratischen Parteien statt. Von unserer verantwortlichen Politik gibt es keinerlei brauchbare Maßnahme dagegen. Das Problem wird nicht als relevant erkannt oder wegen fehlendem technischen Verständnis verdrängt.
Sogar jetzt, nachdem niemand mehr leugnen kann, dass die AfD rechtsextrem ist, wird sie von öffentlich-rechtlichen Sendern weiter hofiert. Die Staatsfeinde kommen ungefiltert zu Wort, fast immer fehlt die zwingend erforderliche Einordnung.
Man bekommt den Eindruck, der ÖRR hat entweder seinen Zweck vergessen – gegründet nach dem Krieg, damit in Deutschland durch unabhängige Aufklärung nie mehr Extremisten durch populistische Falschaussagen an die Macht kommen – oder ist in Teilen unterwandert von Kräften, die dem Zweck des ÖRR bewusst zuwider handeln, hauptberufliche Scharfmacher, die in Sankt Petersburger Großbüros festangestellt arbeiten, die eine große Gruppe von alles glaubenden deutschen Mitläufern immer wieder anstacheln und zum Mitmachen bei der staatsfeindlichen Meinungsmache antreiben – Menschen, die sich allen Ernstes gegen ihr eigenes Land und alle seine demokratischen Parteien haben aufhetzen lassen.
Weltfremde Stimmen, die seit vielen Jahren ein inhaltliches Stellen der AfD fordern, gab es genauso bei der NSDAP Ende der 1920er. Das tatsächlich mögliche NSDAP-Verbot wurde damals von ebenso naiven Verharmlosern deshalb verpasst. Folge dieser fatal dummen Falscheinschätzung war der von Deutschland und Russland in gemeinsamer Absprache begonnene zweite Weltkrieg.
Um zukünftige Einflussnahme gegen Deutschland von außen und damit ein erneutes Erstarken extremistischer Parteien vorzubeugen, müsste die Politik die überall grassierende Desinformation in den Griff bekommen.
Andere Länder machen es wie immer vor. In Wales z. B. müssen Politiker mit Strafen für gerichtlich festgestellte Lügen rechnen bis hin zum Verlust des Amtes und Richtigstellungen veröffentlichen. Sehr effizient, sehr nachahmenswert.
(unter Nutzung eines Beitrags in Facebook)
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Unser Grundgesetz ist auch auf Ausnahmesituationen vorbereitet
Der heutige Tag hat es gezeigt: die Väter und Mütter unseres Grundgesetzes waren weitsichtig und vorausschauend! Wenn auch bisher die Situation noch nie vorgekommen ist, dass ein Kanzlerkandidat nicht bereits im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit erreicht, kennt unser Grundgesetz jedoch die notwendigen Regelungen auch für einen solchen Fall. Und so konnte - nach Genehmigung einer erforderlichen Geschäftsordnungausnahme durch anscheinend einstimmigen Beschluss des Parlaments - ein zweiter Wahlgang heute noch angeschlossen werden, der dann auch zum Erfolg führte.
Ich finde: das ist ein gutes Zeichen dafür, dass unser Grundgesetz auch für andere Ausnahmesituationen die notwendigen Regelungen und Instrumente bereithält - wir müssen sie nur anwenden. Und dazu gehören nicht zuletzt die Regelungen zur Notstandsverfassung, die ja glücklicherweise bisher ebenso noch nicht angewendet werden mussten, aber insbesondere zur Abwehr von extremistischen Vorstößen aus dem Parteienspektrum heraus, die das demokratisch-parlamentarische System zerstören und unter Nurzung seiner eigenen Instrumente zerstören wollen. Die „kämpferische Demokratie“ ist im Grundgesetz selbst angelegt.
Eine ketzerische Anmerkung zum Schluss: könnte es sein, dass die Klarheit und Prägnanz - auch in sprachlicher Hinsicht - der „Originalpassagen“ des 1949er Grundgesetztextes hier wirkungsvoller ist als später hinzugefügte Verfassungsänderungen mit ihren Schachtelsätzen, Ausnahmen und Bedingungen? Könnte es sein, dass einfache deutsche Haupt- und Nebensätze mehr bringen als juristisch ausgefinkelte Formulierungen? Es wäre schön, wenn das gesamte Grundgesetz wieder so gut les- und verstehbar würde wie in den Formulierungen, die vom Parlamentarischen Rat seinerzeit vorgelegt wurden!
Christoph Brodesser hat dies geteilt.
Kein „entweder - oder“, sondern ein „sowohl als auch“ ist gefragt!
Dabei ist doch klar: auch ein Verbotsantrag morgen würde nicht dazu führen, dass das Bundesverfassungsgericht bereits übermorgen ein Verbot ausspricht - aller Erfahrung nach würde es wahrscheinlich mindestens zwei Jahre dauern, bis ein mögliches Verbot - ich gehe davon aus, dass das käme! - tatsächlich Rechtskraft erlangt und „wasserdicht“ ist. Zeit genug also, parallel zu einem laufenden Verbotsverfahren das Versprechen umzusetzen, durch gute Politik die AfD überflüssig zu machen und bei deren Wähler/innen dafür zu werben, sich wieder demokratischen Parteien zuzuwenden.
Die Losung darf jetzt also nicht lauten: „entweder - oder“, sondern: „sowohl als auch“. Der VerbotsANTRAG muss nun rasch kommen - das Bundesamt für Verfassungsschutz hat mit seinem Gutachten dafür das Fundament gelegt -, damit das Bundesverfassungsgericht das Verfahren aufnehmen und dann zu gegebener Zeit eine VerbotsENTSCHEIDUNG treffen kann, und zeitgleich muss die Politik dafür sorgen, durch kluge Zusammenarbeit und durchdachte Maßnahmen zu zeigen, dass das Rumgepöbel der Rechtsextremisten fehl am Platze und rückwärtsgewandt ist. Dabei ist die aktuelle „Hyper-Aufgeregtheit“ kontraproduktiv - die demokratischen Kräfte sollten alsbald in staatsbürgerlicher Gelassenheit wieder zeigen, dass ihnen das Pöbeln aus dem „Auffangbecken für Dorftrottel“ heraus keineswegs den Schneid abkauft und ihnen vor allem keinerlei Veranlassung gibt, das bislang als richtig Erkannte urplötzlich ins Gegenteil zu verkehren, nur weil die Proleten rund um Storchentrixi, Alitsche, dem Malermeister und Höckler Panik und Krawall verbreiten.
Die Agenda des politischen Tuns muss und wird weiterhin durch die Demokraten bestimmt werden; den „Blaunen“ sollte immer wieder gezeigt werden, dass sie weder die intellektuellen Kapazitäten noch die parlamentarische Macht haben, Demokraten vom Kurs abzubringen. Das funktioniert umso besser, je mehr die Demokraten in #Konkordanz und weniger in Konfrontation agieren.
Christoph Brodesser hat dies geteilt.
Reul hat Recht!
Die Kritik an Reul ist unzutreffend. Reul hat Recht.
Zu Zeiten der Bundesregierung Willy Brandt gab es den „Radikalenerlass“, der die Beschäftigung von Extremisten im öffentlichen Dienst verhindern sollte. Die Zugehörigkeit bzw. Unterstützung extremistischer Parteien sollte damit bereits für ein Beschäftigungsverbot im öffentlichen Dienst ausreichen. Dieser Erlass wurde vor allem von kommunistischen/linken Gruppierungen vehement bekämpft („Berufsverbot“-Kampagne), und schließlich eine Einzelfall-Prüfung durchgesetzt. Seitdem muss bei Verdacht immer ein Extremismus-Nachweis im Einzelfall geführt werden.
Das „fällt uns nun auf die Füße“, denn diese Einzelfallprüfung wird nun auch notwendig, wenn man einen mutmaßlichen Rechtsextremisten aus dem Dienst entfernen will. Reuls Aussage, dass man nicht pauschal, sondern nur im Einzelfall entscheiden könne, um sich keine Abfuhr bei den Gerichten zu holen, ist also zutreffend und hat ihre Ursache in den in den 70ern auf Druck linker Kräfte abgeschwächten Regelungen des Brandt‘schen Radikalenerlasses.
Frend mag das.
Christoph Brodesser hat dies geteilt.
Ist die Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes inzwischen vielen Deutschen egal? Man muss es fast befürchten!
Die AfD hat bei der letzten Bundestagswahl fast 21 Prozent der Stimmen geholt und in den ostdeutschen Ländern, außer Berlin, nahezu jeden Wahlkreis gewonnen. Das steht quer zu einem […] Satz aus Artikel 1: »Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.« Offenkundig stimmt das nicht mehr.
Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung empfindet den wichtigsten Satz des Grundgesetzes nicht als maßgeblich, jedenfalls nicht an den Wahlurnen, wo dieser Teil für eine Partei votiert, die gegenüber vielen Migranten als menschenfeindlich auftritt. Die Bedeutung der Menschenwürde, die Grundlage von allem, ist auch in Deutschland erodiert. Das hat der Verfassungsschutz nun gleichsam amtlich bestätigt.
Quelle: DER SPIEGEL von 4. Mai 2025
„JD, bitte hilf uns!“ Wenn der rechte Zirkus betteln geht
von Katja Hausner.
Die AfD, lautstark röhrend von „nationaler Souveränität“, „deutscher Leitkultur“ und „Widerstand gegen ausländische Einflüsse“, wirft sich schluchzend in die Arme eines US-Vizepräsidenten.
Nicht irgendeines, nein, ausgerechnet J.D. Vance, dem ultrarechten Statthalter des autoritären Trumpismus.
Und warum?
Weil der deutsche Verfassungsschutz nach Jahren der Prüfungen, Klagen und milimetergenauer Abwägung zum Schluss kommt:
Die AfD ist gesichert rechtsextrem.
Die Reaktion aus Köln?
„JD Vance, please help us!“
Ja, richtig gelesen. Die AfD Köln fleht per Social-Media um Hilfe aus den USA, weil in Deutschland die Demokratie noch funktioniert und man Extremisten beim Namen nennt.
Das ist in etwa so, als würde ein Bankräuber beim Überfall die Polizei rufen, weil der Tresor zu schwer zu knacken ist.
Diese Truppe, die jedem EU-Schulprojekt unterstellt, ein globalistisches Umerziehungsprogramm zu sein, ruft jetzt also lautstark nach transatlantischer Hilfe. Nicht, um die Demokratie zu retten, sondern um ihren autoritären Traum zu verwirklichen.
Ein Traum, der aussieht wie Trumps Project 2025:
Mediengleichschaltung, Behördenentmachtung, Justiz unter Kontrolle – kurz: ein Rechtsstaat auf dem Grill, medium rare.
Und die Kölner AfD?
Die sieht sich offenbar schon als deutsche Filiale dieses Plans.
Nur dumm, dass Deutschland da noch nicht ganz mitspielt und deshalb schreit man jetzt eben über den Atlantik:
„Unsere Demokratie erkennt uns als Gefahr – rettet uns, ihr Anti-Demokraten!“
Man kann es sich nicht ausdenken.
Doch was wie die Szene aus einer Polit-Satire wirkt, ist bitterer Ernst:
EINE RECHTSEXTREME PARTEI, DIE BEREIT IST, KEINERLEI SKRUPEL HAT, DAS EIGENE LAND ZU DENUNZIEREN!
Hauptsache, man bekommt Beifall vom US-Rechtsaußen.
Die deutsche Verfassung? Pah.
Der Rechtsstaat? Hindernis.
Die Demokratie? Nur dann akzeptabel, wenn sie einem selbst nützt.
Es ist der feuchte Traum von Höcke, Weidel, Chrupalla & Co., dass auch hier ein Vance kommt und sagt:
„Genug mit dem liberalen Gedöns, jetzt räumen wir auf!“
Und man kann sicher sein: Würde Trump morgen Deutschland als „failed state“ erklären, die AfD würde sich bedanken und sofort die deutsche Flagge gegen eine MAGA-Kappe tauschen.
Deshalb... dieser verzweifelte Hilferuf ist nicht peinlich.
Er ist entlarvend.
Er zeigt, wie sehr die AfD sich längst aus der deutschen Demokratie verabschiedet hat und nur noch darauf wartet, dass jemand von außen sie zur Macht hebt.
Und wer jetzt immer noch glaubt, man könne mit dieser Partei diskutieren, dem ist nicht mehr zu helfen. Wer die Ziele und Einstellungen dieser Partei runterspielt und meint "ist ja nicht alles schlecht", gehört wahrscheinlich zu denen, die Hitlers Katastrophe mit "er hat aber die Autobahnen gebaut" relativieren.
Und DAS sollte sich jeder vor Augen führen:
Die USA, die einst gegen die Nazis kämpfte, die alles verbot, was auch nur im Schatten nach Hakenkreuz roch, sie ist längst Geschichte.
Die USA von heute? Sie würde einen Hitler nicht bekämpfen. Sie würde ihm eine Bühne bauen, ihm Fox-News-Sendezeit geben und ihn zur „Stimme der Entrechteten“ erklären.
Und die AfD? Die würde in der ersten Reihe stehen, die Hand zum Gruß erhoben.
„Die AfD ist jetzt offiziell ein Fall für den Verfassungsschutz.
Der Bundesverfassungsschutz stuft die gesamte AfD als gesichert rechtsextremistisch ein.
📢 Die AfD hetzt gegen Minderheiten, untergräbt die Demokratie und spielt mit autoritären Fantasien. Sie stellt sich gegen alles, wofür unser Grundgesetz steht: Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit und die unteilbare Freiheit.
🇩🇪 Als CDU stehen wir in der Verantwortung, unsere Demokratie aktiv zu verteidigen. Wir dürfen nicht länger tatenlos zusehen, wie sich Extremisten in unseren Parlamenten festsetzen.
➡️ Es ist Zeit, ernsthaft ein Verbotsverfahren anzustoßen.
📜 Unsere Geschichte verpflichtet uns: Wehret den Anfängen und auch den Fortsetzungen.“
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💥 Frankreich führt Krieg. Still, unsichtbar – aber gnadenlos.
Während ganz Europa über Panzer diskutiert, räumt Paris heimlich Moskaus Spione ab.
TikToker, Künstler, Diplomaten? Willkommen bei der neuen Generation Agenten.
(Facebook-Text von Trollhunter ⬇️)
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Während Europa über Waffen diskutiert, führt Frankreich längst Krieg. Unsichtbar, aber unerbittlich. Kein Frontverlauf, keine Granaten – nur Datenbanken, Visaformulare und eine verdammt wache Spionageabwehr. Und das ist auch bitter nötig. Denn während Russland im Osten tötet, versucht es im Westen wieder einzuschleichen. Getarnt als Künstler, Diplomaten, Influencer – aber mit derselben alten Mission: destabilisieren, vergiften, unterwandern.
Die französische Inlandsgeheimdienst DGSI – die französische Version des Verfassungsschutzes, nur mit weniger Faxgeräten – hat nach dem 24. Februar 2022 zugeschlagen. 55 russische „Diplomaten“ flogen raus. Man könnte auch sagen: die Pariser Außenstelle des russischen Militärgeheimdienstes GRU wurde geschlossen – aus Mangel an diplomatischer Tarnung.
Aber der Kreml kennt kein Aufgeben. Also kamen sie zurück. Leise. Unter falscher Flagge. Als Teilnehmer von Kulturfestivals. Als „Geschäftsleute“. Als „Verwandte“ von Botschaftspersonal. Manche nannten sich Journalisten – natürlich mit Ausweis vom Propagandablatt Komsomolskaja Prawda. Und Paris? Hat dichtgemacht. Seit April 2022 wurden über 1.200 russische Visa-Anträge abgelehnt. Mehr als 350 dieser Anträge zielten direkt auf Frankreich – der Rest wollte mit dem Schengen-Ticket bequem durch Europa spazieren. Alte Spionage, neues Layout.
Offiziell traten sie auf als Intellektuelle, Kulturschaffende, NGO-Vertreter. In Wirklichkeit war das der nächste Agentenschwarm im Aufbau. Besonders auffällig: junge Männer unter 30, angeblich auf ihrem ersten Auslandseinsatz. Die französische Gegenspionage kennt die Muster. Und sie weiß, was auf dem Spiel steht. Denn wer Paris infiltriert, hat Zugang zu NATO-Daten, internationalen Organisationen – und zu einem der sensibelsten kulturellen Nervenzentren Europas.
Ein Sonderfokus liegt dabei auf der UNESCO, dem perfekten Biotop für Moskaus Undercover-Diplomatie. Seit 2022 wird jede russische Personalentscheidung bei der UNESCO in Paris überprüft – auf Verbindungen zur Spionageakademie. Wer rein will, muss durch. Und viele bleiben hängen.
Doch Moskau hat längst einen zweiten Frontverlauf eröffnet – online, manipulativ, mit künstlicher Intelligenz. Zwischen Dezember 2024 und März 2025 lief die russische Operation „Sturm-1516“. Fünf groß inszenierte Fakes, verbreitet über 38.877 Postings, die zusammen 56 Millionen Views sammelten. Ziel: Misstrauen säen, die Ukraine delegitimieren, Frankreich spalten. Und ja – es war so plump wie effektiv.
Beispiele gefällig? Ein frei erfundenes Geständnis eines angeblichen Studenten Brigitte Macrons über sexuellen Missbrauch. Oder die Story, Selenskyj habe mit westlicher Militärhilfe eine französische Bank gekauft. Typische Kreml-Logik: dreist lügen, dann zuschauen, wie’s sich verselbstständigt.
Parallel läuft eine zweite Kampflinie: TikTok-Accounts mit lächelnden Ukrainerinnen in hippen Cafés, entspannte Straßenszenen aus Kyjiw, schöne Menschen, schönes Licht. Und in den Kommentaren? „Wo ist da Krieg?“, „Wieso helfen wir diesen Betrügern?“, „Selenskyj ist Milliardär“. Das ist kein Zufall. Das ist Hybridkrieg auf dem Rücken junger Frauen. Gekauftes Lächeln, gestreuter Zweifel, manipulierte Wahrnehmung.
Und dann kam der Skandal von Le Monde: Im Dezember 2024 deckte die Zeitung auf, dass neun französische Influencer systematisch pro-russische Inhalte verbreiteten. Und zwar gegen Bezahlung. Aus „nicht näher bekannten Quellen“. Klar. Ganz zufällig. Ganz unabhängig. Einige sprachen plötzlich von „friedlicher Lösung“, andere vom „humanitären Leid im Donbass“, wieder andere verbreiteten schlicht die russische Lesart des Kriegs. Alles hübsch verpackt als „alternative Perspektive“.
Dazu der ganze Rattenschwanz: Hetze gegen die EU, gegen die USA, gegen die „Russophobie“. Die ukrainische Armee? „Neonazistisch“. Die westlichen Medien? „Zensiert“. Und wer das alles organisiert und bezahlt hat? Keine Ahnung. Wirklich nicht. Also fast nicht.
Und dann? Kommt der Moment, wo man selbst überrascht ist. Von Frankreich. Von seiner Spionageabwehr. Denn offenbar haben sie kapiert, dass dieser Krieg längst nicht mehr mit Uniform und Pistole geführt wird. Sondern mit Kamera, Hashtags und Kulturprogramm. Der moderne russische Agent kommt nicht im Trenchcoat – sondern als Journalist, TikToker oder Ehemann einer Diplomatin. Willkommen im Zeitalter der getarnten Schwärme.
Frankreich ist damit das erste EU-Land, das Moskaus neue Spionageform erkennt – und entschlossen reagiert. Kein Spektakel, kein Alarmismus. Sondern eine Mischung aus Technologie, Diplomatie, Sicherheitslogik und kultureller Souveränität. Paris antwortet nicht mit lautem Knall, sondern mit stiller Blockade.
Haben sie Putins Dienste damit besiegt? Noch nicht. Aber sie haben den Mechanismus durchschaut. Sie haben das Tor verriegelt. Und sie wissen, dass der Feind längst in der Kommentarspalte sitzt.
Die Frage ist nur: Sind auch andere Länder bereit, das Ausmaß dieser neuen Infiltration zu erkennen? Oder wachen sie erst auf, wenn der Feind schon die Reichweite hat?
Ich hol mir Popcorn.
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#Frankreich #Spionageabwehr #DGSI #Russland #Putin #Ukrainekrieg #Desinformation #Propaganda #Hybridkrieg #TikTok #UNESCO #NATO #Informationskrieg #KünstlicheIntelligenz #Trollhunter
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WAS LÄUFT BEI UNS FALSCH?
Ok, der Koalitionsvertrag ist nun auch von den SPD-Mitgliedern abgesegnet worden. Aber dennoch: ein schaler Beigeschmack bleibt, denn wieder wird unsere Bundespolitik konkurrenzdemokratisch organisiert, wobei doch gerade in der aktuellen Situation ein konkordanzdemokratisches Modell gemeinsam von Union, SPD und Grünen möglich - und auch sinnvoll! - gewesen wäre.
Michael Blume @Michael Blume schreibt dazu:
„Kommunen in Deutschland sowie die Europäische Union samt dem Europäischen Parlament sind konkordanzdemokratisch organisiert. Abertausende Gemeinderäte und auch die deutschen Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEPs) sind daher schon heute viel freier als ihre Kolleginnen und Kollegen im Bundestag und in den deutschen Landtagen. Sogar die Kardinäle, die ab dem 7. Mai 2025 den nächsten Papst in Rom wählen sollen, werden mehr Wahlfreiheit haben als unsere gewählten Abgeordneten des Deutschen Bundestages einen Tag zuvor, am 6. Mai 2025.“
Wäre es nicht zumindest einen Versuch wert gewesen, wieder zu einem grundgesetzkonformeren Politikstil zu finden?
mögen das
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Ja, @entertainer - ich habe gerade auch die #ÖRR - Medien immer verteidigt, war schon über die #Medien - Berichterstattung zur #Bundestagswahl2025 erschüttert. Fast nur #Migration, kaum #Soziales, kaum #Klimakrise oder gar #Wasserkrise!
Dass aber auch unser #Grundgesetz von den deutschen Top - Quellen wie #ZEIT & #Tagesschau falsch dargestellt, damit Druck auf #SPD - Mitglieder gemacht wird, hätte ich nie erwartet. Noch immer mag ich glauben, dass das nur #Unwissen war. scilogs.spektrum.de/natur-des-…
Bundestagswahl 2025: Versagten auch die ÖRR-Medien?
Dr. Michael Blume diskutiert Lügenpresse-Dualismus, aber auch den Umstand, dass auf Mastodon 96% der Befragten unzufrieden sind.Michael Blume (Natur des Glaubens)
Der Koalitionsvertrag in der öffentlichen Wahrnehmung
die künftigen Regierungsfraktionen:
CSU: „bassd scho!“
CDU: „Ja, scheint ja ganz vernünftig zu sein, können wir ja so mal probieren.“
SPD: „Oh heiliger Papierstapel mit Buchstabenfriedhof, erfülle deinen wortgetreuen Sinn, auf dass unser Parteivolk darin die Weisheit seiner Oberen erkenne und keineswegs eine Abweichung auch nur um ein Jota dulde!“
die künftigen Oppositionsfraktionen:
AfD, FDP, Grüne, Linke (einhellig und einstimmig, mit verteilten Rollen): „Skandal und Zumutung für uns und die Klientel, die hinter uns steht!“
der Koalitionsvertrag:
(nach wenigen Monaten, wenn die tatsächliche Entwicklung die Vorausschau der Verhandler Lügen gestraft haben wird): „Warum habt ihr mich eigentlich in die hinterletzte staubige Ecke des Bundesarchivs gepackt? Da kann ich doch überhaupt keine Wirksamkeit entfalten!“
Frend mag das.
Michael Blume
Als Antwort auf Christoph Brodesser • • •Vielen Dank, @entertainer - ich finde, Du hast die #Ausbeutung auch deutscher Menschen durch die fossilen Gewaltenergien #Erdöl und #Erdgas sehr gut beschrieben!
Erneuerbare #Wohlstandsenergien wie Sonnen- und Windstrom werden im Inland produziert und steigern die innerdeutsche Wertschöpfung. Das #Geld für Erdöl und Erdgas geht dagegen ins Ausland, häufig an feindselige Regime wie #Iran & #Russland!
Danke für Dein aufklärendes & demokratisches Engagement! scilogs.spektrum.de/natur-des-…
Die fossil finanzierten Revolutionsgarde beherrscht den Iran
Michael Blume (Natur des Glaubens)Daniel
Als Antwort auf Christoph Brodesser • • •Die Gehälter sind im gleichen Zeitraum kaum oder garnicht gestiegen.
Daniel
Unbekannter Ursprungsbeitrag • • •Lohnsteigerungen gibts aber auch nicht bei allen.
Ich habe mal nachgerechnet, bezogen auf den Nettolohn habe ich jetzt eine Gehaltssteigerung im Vergleich zu 2020 von 16,5%.
Und da ist ein Jobwechsel und die zusätzliche Berufserfahrung schon mit drin.
Ist deutlich weniger als die >20% Inflation.
Immobilienpreise haben noch einen deutlich stärkeren Anstieg
Ja, konkreter Einzelfall ist keine Statistik, aber vielen kriegen in 5 Jahren garkeine Gehaltserhöhung.
Christoph Brodesser
Als Antwort auf Daniel • •Der alte Spruch „Handwerk hat goldenen Boden“ scheint immer noch zu stimmen.
FrauZeitlos
Als Antwort auf Christoph Brodesser • • •Stralau
Als Antwort auf Christoph Brodesser • • •Stralau
Als Antwort auf Stralau • • •FrauZeitlos
Unbekannter Ursprungsbeitrag • • •