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...von Wortgefechten um die wahre „Liebe“, von Farben, die jeder anders schmeckt und von der Magie, wenn plötzlich euer gemeinsames Wörterbuch auf dem Tisch liegt...

Manchmal streiten wir über Unterschiede, die eigentlich das Gleiche meinen.
Oder wir streiten über das Gleiche - und merken nicht, dass wir von völlig verschiedenen Welten sprechen, obwohl wir die gleichen Worte benutzen.

Sprache wird uns nicht in den Geburtskanal geschmissen.

Kommunikation hingegen schon.

Aber Kommunikation ist halt viel mehr als Worte. Sie ist Tonfall, Blick, Körperhaltung, Pause, Bedeutung, Bedürfnis und der ganze Rest der da sonst noch mitschwingt.

Systemisch betrachtet bewegen wir uns immer in einer gewissen Form von Bedeutungswelten.

Will heißen, wenn wir zum Beispiel das gleiche Wort sagen, hat dieses Wort, sowohl für dich als auch für mich, eine Bedeutung - aber halt nicht immer die Gleiche.

Diese Welten überlappen sich manchmal – oft aber nicht.

Wir benutzen die gleichen Worte und setzen voraus, dass der/die andere dasselbe meint, ohne das zu hinterfragen und wundern uns dann, wenn wir uns missverstanden fühlen, obwohl wir uns doch beim Ausformulieren so dolle viel Mühe gegeben haben.

Fckn funny - isn't it?

Aber was zum Hank lässt uns glauben, dass wir beide dasselbe sehen, wenn ich "rot" sage?

Schon bei Geschmack oder Geruch merken wir, wie unterschiedlich unsere Wahrnehmung ist. Wir können das Gleiche essen, wissen aber nie, ob es uns auch nur vergleichbar gleich schmeckt oder riecht.

Warum sollten unsere inneren Bilder und Emotionen, die sich für uns an Worte heften, identisch sein?

„Liebe“ ist so ein Paradebeispiel:

Ein Wort und gleichzeitig ein prall gefülltes Paket aus Erwartungen, Empfindungen, Bedürfnissen.

Und solange wir unser eigenes Wörterbuch für das einzig wahre halten, krachen wir, in Fragen der Liebe, zwangsläufig und immer wieder von Herzen gerne, aneinander.

Praktischer Impuls, wenn ihr euch erneut und erneut wegen der gleichen Dinge immer und immer wieder verrappelt:

Lasst etwas Zeit vergehen.

Wenn sich die Wogen geglättet haben: Hinsetzen. Durchatmen.

Erzähle deiner/m Gegenüber, was zBsp „Liebe“, "Anerkennung", "Hilfe " - um was es auch immer bei euch in diesem Moment geht - für dich bedeutet. Wie sie sich anfühlt. Welche Gesten für dich dazugehören. Welche Haltung. Was du unter einem liebevollen Umgang miteinander verstehst. Ist es für dich eher ein Gefühl oder geht es dir mehr um eine Sammlung erfüllter Bedürfnisse....

Sprich aus der Ich-Perspektive – nicht in Definitionen, sondern in Bildern und Emotionen.

Sollten dir Vokabeln für deine Emotionen fehlen, es gibt da zauberhafte und seitenlange Auflistungen, die du zu Hilfe nehmen kannst.

Dann: höre dem dir gegenüber zu.
Still.
Ohne zu Unterbrechen.

Nicht, um dir eine schlaue Antwort für den Schluss zu überlegen - sondern um die Welt der/s anderen in dir wirken zu lassen.

Kommunikationswissenschaft würde sagen:

Wir hören nicht, was gesagt wird –
wir hören, was wir selbst darunter verstehen.

Systemisch bedeutet das:
Wir konstruieren Sinn.
Immer.
Jede/r auf eigene Weise.

Und vielleicht merkst du danach, dass dein/e Gegenüber gar nicht sooo fckn kompliziert ist – sondern einfach bislang eine andere Sprachwelt spricht.

Und Sprachen lassen sich ja glücklicherweise lernen.

Dann bekommt ich fühl "mich nicht geliebt“, "mich nicht gesehen", "mich nicht gehört"... plötzlich Fleisch und Blut.

Dann kannst du sehen, fühlen, schmecken, was gemeint ist.

Und manchmal reicht schon dieses Sehen,
damit wieder Nähe möglich wird.

be a rebel – speak my language

gratitude,
Heiko
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